vom Verschwinden

„Kunst muss den Kunstraum verlassen, will sie wirksam werden. Peter Baron hat denn für den Regensburger Watmarkt eine Konzeption entwickelt, die diesen Anspruch öffentlicher Art erfüllt. Für den Zeitraum von zwei Wochen sind drei Objekte aus Holz so in den Straßenraum integriert, dass sie zwei Aspekte gleichermaßen berücksichtigen. Einerseits hat sich der Künstler von Gegenständen architektonischer oder werblicher Herkunft anregen lassen und sie, freilich künstlerisch übersetzt, nachgebaut. So fügen sich die neuen Objekte behutsam ins vertraute Ambiente. Andererseits sorgen die Baron-Objekte für Irritation im öffentlichen Raum, weil die üblichen Funktionen fehlen. Der Werbe-Ständer, zum Beispiel, dient nicht als Werbe-Ständer; die Tür neben der Haustür zum Ausstellungsraum ist keine Tür im bekannten Sinne. Am Haus Watmarkt 1 , direkt an der Fassade , ist ein Objekt befestigt, das an die Regensburger Hinweisschilder auf historische Bausubstanz denken lässt. Es ist – wie die Originale – in entsprechender Höhe angebracht , verzichtet aber völlig auf Schrift. Im Gegenzug bietet es kleine Ornamente, die sich nur bei genauer Betrachtung entdecken lassen. Bei allen drei Eingriffen handelt sich um Kunst-Objekte, die den Dialog mit der Wirklichkeit suchen.“

Karlheinz Schmid ( Auszug aus dem Pressetext zum Projekt „ Watmarkt “ )